Dieser Kabeltester entstand als Demo-Anwendung zum LCD-Modul DOGM162. Gleichzeitig wollte ich einmal ausprobieren was mit einem PIC12F675 möglich ist. Für die Funktion 'Kabeltyp' musste ich allerdings auf einen PIC12F683 aufrüsten, da dieser mehr Programmspeicher hat. Wer auf diese Funktion verzichten kann/möchte, kann aber den PIC12F675 einsetzen.
Es können Kabel mit bis zu 8 Adern geprüft werden, die Schaltung ist aber im Augenblick speziell auf Patch-Kabel ausgelegt. Sobald das Patchkabel an Buchse1 und Buchse 2 angeschlossen wurde, zeigt das Display die Verbindungen an. Hat das Patchkabel keine Abschirmung, so muß Schalter S4 geschlossen sein.
Soll ein verlegtes Kabel geprüft werden, so muß an einem Ende der RJ45-Teststecker angeschlossen werden und am Prüfgerät wird das andere Ende an Buchse1 angeschlossen. Hat das verlegte Kabel keine Abschirmung, so muß die Masse-Verbindung zwischen Prüfgerät und Teststecker über die Buchsen BU3+BU4 hergestellt werden.
Und weil es in den Technikräumen immer schön warm ist, habe ich noch einen Temperatursensor spendiert. Damit weiß man immer wie warm es ist. Der Verlauf der Temperaturveränderungen kann mit einem Computer aufgezeichnet werden.
Als Microcontroller kommt der PIC12F675 oder PIC12F683 von Microchip zum Einsatz. Diese Controller haben 6 I/O-Ports und 1024 bzw. 2048 Words Programmspeicher. Entscheidend ist aber das vorhanden sein eines Analog/Digital-Wandlers über den die Messungen vorgenommen werden. Da aber 8 Leitungen gemessen werden sollen, muß der analoge Port erweitert werden. Das übernimmt der Multiplexer/Demultiplexer 74HC4051. Das Messergebnis wird im LCD-Modul angezeigt, das im SPI-Modus angesteuert wird. Mit den 3 Tastern können diverse Einstellungen vorgenommen werden, die im PIC-Internen EEPROM gespeichert werden.
Die Schaltung arbeitet mit 5V oder 3,3V Versorgungsspannung. Je nach Versorgungsspannung müssen einige Anpassungen vorgenommen werden, die aber im LCD-Datenblatt und im Schaltplan aufgeführt werden. Bei 5V Versorgungsspannung habe ich einen Stromverbrauch von 5,5 mA gemessen, beim Einsatz einer LCD-Hintergrundbeleuchtung erhöht sich dieser natürlich entsprechend.
Die Stromversorgung erfolgt bei mir über einen NiMH-Akku in der Bauform AA. Der Baustein LT1073CN8-5 wandelt die zu niedrige AKKU-Spannung in die benötigte 5V-Spannung um. Die Beschaltung des Spannungsreglers stammt aus dem Datenblatt zum LT1073CN8-5.
Die Software wurde in Assembler mit der MPLAB IDE v7.62 von Microchip erstellt und belegt beim PIC12F675 den gesamten Programmspeicher. Die Software ist so gestaltet, das die Änderungen (z.B. Portbelegung bei Entwicklung einer Leiterplatte) nur in den Abschnitten „Konstante” und „Portleitungen” erfolgen müssen.
Alle Einstellungen erfolgen mittels 3 Tasten:
Das Menü beinhaltet folgende Möglichkeiten:
Übersicht der Kabeltypen | |
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10(0) BASE-T, halb |
10(0) BASE-T, halb, gekreuzt |
10(0) BASE-T, voll |
10(0) BASE-T, voll, gekreuzt |
GIGABIT, gekreuzt |
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ISDN |
ISDN, gekreuzt |
Über jede Kabelader wird ein Widerstand an den Eingängen (Y0..Y7) vom Multiplexer/Demultiplexer angeschaltet. Je nach Einstellung am Steuereingang (S0..S2) des Multiplexers/Demultiplexers bildet ein externer Widerstand mit R2 einen Spannungsteiler. Der PIC misst den Spannungsabfall am 'externen' Widerstand und errechnet daraus die Kabeladernnummer.
Die Messung der Temperatur erfolgt mittels eines Sensors von MAXIM/Dallas. Es werden die Sensoren DS18B20, DS18S20, DS1821 und DS1822 unterstützt. Die gemessene Temperatur wird im LCD-Modul angezeigt und über die serielle Schnittstelle im ASCII-Format zum PC übertragen. Im Menü kann der passende Sensor und die nötige Übertragungsgschwindigkeit eingestellt werden.
Stückliste | |
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(2,5 MByte) | Download vom Schaltplan, Programm (asm + hex) und von den Datenblättern. Das Datenblatt vom PIC ist wegen der Dateigröße nicht enthalten. |
IC1 | Microcontroller PIC12F675 oder PIC12F683 |
IC2 | Multiplexer / Demultiplexer 74HC4051 |
IC3 | Temperatursensor DS18B20 oder DS18S20 oder DS1821 oder DS1822 |
LCD-Modul | DOGM162E-A, von www.lcd-module.de, www.reichelt.de oder www.conrad.de |
D1...D3 | Diode 1N4148 |
T1 | PNP-Transistor BC308 (universal Typ) |
R1, R2, R19, R21 | Widerstand 10 KΩ |
R3, R11 | Widerstand 500 Ω |
R4, R12 | Widerstand 1 KΩ |
R5, R13, R20 | Widerstand 3,3 KΩ |
R6, R14 | Widerstand 6,8 KΩ |
R7, R15 | Widerstand 10 KΩ |
R8, R16 | Widerstand 22 KΩ |
R9, R17 | Widerstand 33 KΩ |
R10, R18 | Widerstand 68 KΩ |
C1...C3, C6 | Kondensator 100 nF |
C4* | Kondensator 0,1..1 µF, bei VCC = 3,3 V (siehe LCD-Datenblatt) |
C5* | Kondensator 0,47..2,2 µF, bei VCC = 3,3 V (siehe LCD-Datenblatt) |
S1...S3 | Taster für die Menüsteuerung |
S4 | Schalter zur Anschaltung der Masseverbindung bei Kabel ohne Abschirmung |
Br1* | Drahtbrücke bei VCC = 5 V (siehe LCD-Datenblatt) |
BU1, BU2 | RJ45 Buchse mit Abschirmung für die Patchkabel |
BU3, BU6 | Buchse zur Anschaltung der Masseverbindung bei Kabel ohne Abschirmung |
BU4 | Mini-DIN-Buchse, 4polig; für den Anschluß des Temperatursensors |
BU5 | Sub-D-Buchse, 9polig; für die serielle Schnittstelle |
ST1 | RJ45 Stecker mit Abschirmung für den Patch-Teststecker |
ST2 | Mini-DIN-Stecker, 4polig; für den Temperatursensor |
* Die Bauteile C4, C5 und Br1 werden je nach eingesetzter Versorgungsspannung benötigt. |
Bauteil | VCC = 5 V | VCC = 3,3 V |
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C4 | weglassen | einbauen |
C5 | weglassen | einbauen |
Br1 | einbauen | weglassen |
© 2007 by Norbert Hagemann Letzte Aktualisierung: 07.Oktober 2007